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Erklärung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation zur deutschen humanitären Geste für die noch lebenden Opfer der Leningrad-Blockade am 27. Januar 2021

Blockade von Leningrad, 1941

Blockade von Leningrad, 1941, © picture-alliance / akg-images

27.01.2021 - Pressemitteilung

Heute vor 77 Jahren wurde Leningrad, das heutige St. Petersburg, durch sowjetische Truppen von der Blockade durch die deutsche Wehrmacht vollkommen befreit. Die Blockade ist in die Geschichte als ein brutaler Akt gegen eine ganze Stadt und ihre Bevölkerung eingegangen. Damit endete eine 872 Tage dauernde Zeit des Sterbens, des Hungerns und Leidens, während der mehr als eine Million Menschen den Tod fanden.

Vor genau zwei Jahren haben Bundesminister Heiko Maas und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow mit einer gemeinsamen Erklärung die Entscheidung der Bundesregierung für eine freiwillige humanitäre Geste gegenüber den noch lebenden Blockadeopfern, in Anerkennung der Verantwortung für das im deutschen Namen begangene Unrecht, begrüßt. Die Geste besteht aus Leistungen zum einen für die Modernisierung des Krankenhauses für Kriegsveteranen, zum anderen für die Einrichtung eines deutsch-russischen Begegnungszentrums für die russische und deutsche Öffentlichkeit sowie die Blockadeopfer in St. Petersburg. In den ersten zwei Jahren der Umsetzung dieser humanitären Geste hat Deutschland die Rehabilitationsabteilung des Krankenhauses für Kriegsveteranen mit neuesten, dringend benötigten Gerätschaften ausstatten sowie zahlreiche Begegnungsveranstaltungen zwischen Vertretern der Blockadegeneration aus dem früheren Leningrad und jungen Menschen aus Deutschland und Russland durchführen können. Bis heute konnten so bereits 3,1 Mio. Euro für die Geste verwendet werden. Deren weitere Umsetzung wird trotz der Corona-Pandemie entschlossen fortgeführt.

Wir sind zuversichtlich, dass diese freiwillige Aktion die Lebensqualität der noch lebenden Blockadeopfer verbessern wird und der historischen Aussöhnung zwischen den Völkern beider Länder als Grundlage der bilateralen deutsch-russischen Beziehungen in der Zukunft dient.

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