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Grußwort des Bundesministers Heiko Maas anlässlich der Übergabe von Daten im Rahmen des Projektes zur Klärung des Schicksals sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener und Internierter des Zweiten Weltkriegs

BM Heiko Maas

BM Heiko Maas, © Janine Schmitz/photothek.net

06.05.2020 - Rede

Grußwort des Bundesministers Maas anlässlich der Übergabe von Daten im Rahmen des Projektes zur Klärung des Schicksals sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener und Internierter des Zweiten Weltkriegs

Die heutige Übergabe eines ersten Teils von bisher nicht erschlossenen Daten sowjetischer Kriegsgefangener und Internierter des Zweiten Weltkriegs ist ein sehr wichtiger Schritt in den bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland. Gerade jetzt, im 75. Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist dies ein ganz wesentlicher Beitrag zum Gedenken und gleichzeitig zur Versöhnung zwischen unseren beiden Ländern, zwischen Deutschen und Russen.

Mit der Übergabe von mehr als 20.000 Dokumenten-Kopien werden Daten aus dem deutschen Bundesarchiv zugänglich gemacht, die bisher in Russland nicht vorhanden waren. Diese Informationen können der Klärung von menschlichen Schicksalen, der wissenschaftlichen Forschung und der Gedenkkultur neue Impulse geben.

Dass russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Auftrag des russischen Verteidigungsministeriums mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, vom Deutschen Historischen Institut in Moskau und dem deutschen Bundesarchiv vertrauensvoll Hand in Hand arbeiten, begrüße ich ausdrücklich.

Mit dieser wichtigen Kooperation werden wir zweifelsohne dazu beitragen, die individuellen Schicksale vieler der mehr als fünf Millionen Gefangenen, von denen über drei Millionen durch systematische Misshandlungen in deutschen Lagern zu Tode gekommen sind, soweit wie möglich zu klären. Zugleich wird unsere gemeinsame Arbeit, die wir selbstverständlich fortsetzen wollen, einen entscheidenden Anteil an der Aufarbeitung der grauenvollen Taten der Nationalsozialisten haben.

Trotz des schmerzhaften Erbes des Zweiten Weltkriegs haben wir mit großer Demut gelernt, dass menschliche Versöhnung möglich ist. Dafür danke ich auch dem russischen Volk von Herzen.

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