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Außenministerin Annalena Baerbock nach ihrer Ankunft in Kyjiw

04.11.2024 - Pressemitteilung

Außenministerin Annalena Baerbock erklärte heute (04.11.2024) nach ihrer Ankunft in Kyjiw:

Fast 1.000 Tage Raketenterror, Sirenengeheul und Panzerlärm. Fast 1.000 Tage Stromausfall, Heizungskollaps und unzählige verpasste Unterrichtsstunden. Fast 1.000 Tage erschüttert Putins Krieg den Alltag der Ukrainerinnen und Ukrainer – nicht aber ihren Mut und ihre Hoffnung auf ein sicheres Leben in einer freien Ukraine.

Diese riesige Widerstandskraft bringen sie auf, obwohl der dritte Kriegswinter in aller Bedrohlichkeit vor der Tür steht. Und obwohl die massiven russischen Luftangriffe auf die zivile Infrastruktur, die Offensiven im Großraum Charkiw und im Donbass sowie die nordkoreanische Waffenhilfe die Lage weiter zuspitzen.

Putin will mit seinem Zermürbungskrieg die Menschen in der Ukraine brechen, mit jedem Angriff in die Knie zwingen. Indem er sie genau dort trifft, wo ihr ganz normales Leben sein sollte: zuhause, auf der Arbeit, in der Schule.

Dieser Brutalität setzen wir unsere Menschlichkeit und Unterstützung entgegen – damit die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht nur den Winter überstehen, sondern ihr Land bestehen kann. Denn sie verteidigen auch unser aller Freiheit in Europa.

Daher ist die Antwort auf unzählige zerbombte Heizkraftwerke und Stromleitungen unser Winterschutzschirm, den wir kürzlich um zusätzliche 170 Millionen Euro für Energienothilfe noch weiter aufgespannt haben. Daher ist die Antwort auf noch mehr russischen Drohnenterror unsere Luftverteidigungsinitiative. Wir lassen global nichts unversucht, es kommt auf jedes einzelne Luftverteidigungssystem an. Und daher ist auch die Antwort auf die Abermilliarden Schäden, dass Russland dafür wird bezahlen müssen. Solange dies nicht geschieht, stehen wir als G7 der Ukraine mit einem Kredit von bis zu 50 Milliarden US-Dollar zur Seite und nutzen dafür die aus den immobilisierten staatlichen russischen Vermögenswerten entstehenden Gewinne.

Fast 1.000 Tage richten wir auch gemeinsam den Blick in die Zukunft. Putin wollte die Ukraine ein für alle Mal von Europa trennen. Fast 1.000 Tage später ist das Land der EU näher denn je. Die mutigen Schritte des Reformkurses begleiten wir und spornen vor allem bei Korruptionsbekämpfung und Medienfreiheit weiter an.

Fast 1.000 Tage sehnen sich die Ukrainerinnen und Ukrainer nach Frieden. Seit Tag eins – und gerade jetzt – gilt unverrückbar: Deutschland steht gemeinsam mit vielen Partnern weltweit felsenfest an der Seite der Ukraine. Wir werden die Ukrainerinnen und Ukrainer so lange unterstützen, wie sie uns brauchen, damit sie ihren Weg zu einem gerechten Frieden gehen können.

Hintergrund:

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die gesamte Ukraine am 24.02.2022 reist Außenministerin Baerbock zum achten Mal in die Ukraine. Sie hat das Land zuletzt im Mai 2024 und zuvor im Februar 2024 besucht.

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