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Außenministerin Annalena Baerbock zur Verabschiedung der Leitlinien deutscher Arktispolitik

Das deutsche Forschungsschiff Polarstern in der Arktis

Das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“ in der Arktis, © dpa

18.09.2024 - Pressemitteilung

Zu den heute (18.09.) im Bundeskabinett beschlossenen Leitlinien deutscher Arktispolitik erklärte Außenministerin Annalena Baerbock


Die Arktis ist der natürliche Gradmesser für das weltweite Klimageschehen – und so viel mehr. Wenn in der Arktis das Eis schmilzt, steigt in Eckernförde, St. Peter-Ording oder Warnemünde der Meeresspiegel. Dies hat potenziell dramatische Folgen: Überschwemmungen, Umweltschäden, ganze Landstriche könnten unbewohnbar werden. Die Klimakrise zeigt sich in der Arktis besonders deutlich, denn die Region erwärmt sich bis zu viermal schneller als andere Regionen der Erde – mit erheblichen globalen Auswirkungen.

Zugleich ist die Arktis für unsere Sicherheit hier in Europa von zentraler Bedeutung. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat das geopolitische Umfeld auch im Hohen Norden dauerhaft verändert. Russland verstärkt seine strategische Präsenz in der Region und tritt gegenüber den NATO-Anrainern der Arktis immer aggressiver auf. Auch China investiert zunehmend wirtschaftliche und wissenschaftliche Ressourcen in die Arktis, entwickelt zugleich militärisch nutzbare Fähigkeiten.

Deshalb passen wir im Lichte der Nationalen Sicherheitsstrategie unsere Arktispolitik an: Wir setzen auf enge Zusammenarbeit mit unseren NATO- und Wertepartnern in der Region, um auf die gestiegenen sicherheitspolitischen Herausforderungen zu reagieren und die internationale regelbasierte Ordnung auch in der Arktis zu verteidigen. Wir setzen uns für konsequenten Klima- und Umweltschutz in der Arktis mit dem Ziel ein, das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten. Wir fordern klare Regeln für den umweltverträglichen Abbau von Rohstoffen. Und wir unterstützen die indigenen Bevölkerungsgruppen, die in der Arktis leben.

Gerade in der Arktis ist gelebte wissenschaftliche Kooperation – sei es bei der Erforschung von Atmosphäre, Eis, Meer und Küste – von einzigartiger Bedeutung. Ein echtes Flaggschiff der deutschen Arktisforschung ist das Alfred-Wegner-Institut. Es liefert wichtige Erkenntnisse zur Veränderung dieses einzigartigen Raums und vernetzt internationale Partner weltweit. Denn was in der Arktis geschieht, geht uns alle an.

Für uns ist klar: Sicherheit und Stabilität in der Arktis hat Auswirkungen weit über die Region hinaus, diesen einzigartigen Raum wollen wir bestmöglich schützen und nachhaltig entwickeln.

Hintergrund:

Die neuen Leitlinien deutscher Arktispolitik wurden ressortübergreifend erarbeitet – unter der Federführung des Auswärtigen Amtes. Sie bündeln die Arktispolitik verschiedener Ministerien und benennen die strategischen Ziele der Bundesregierung in der Arktis.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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