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Vorwort des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, Dr. Géza Andreas von Geyr, für das Jahrbuch zum Schuljahr 2021/22 der Deutschen Schule Moskau

14.06.2022 - Rede

Liebe Schulgemeinde,
liebe Freunde der Deutschen Schule Moskau,

nach zwei Jahren Pandemie hätten wir uns zum Ende des Schuljahres 2021/2022 alle ein Aufatmen gewünscht, ein unbeschwertes Frühjahr und einen hoffnungsfrohen Sommer. In jedem Fall: eine Welt in Frieden. Stattdessen fanden wir uns in diesem Februar in einer neuen Realität wieder, die auch die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland wohl über eine lange Zeit hinweg prägen wird.

Dieser neuen Realität müssen wir uns alle stellen. Sie beeinflusst unser Leben und hat auch für die Deutsche Schule Moskau schon spürbar Folgen gehabt. Jeder wird seinen Weg finden, sich auszutauschen zu dem, was wir in Deutschland und in der überwältigenden Mehrheit der Länder einen Angriffskrieg auf ein souveränes Land nennen, unter dem Menschen in diesen Wochen und Monaten in und um die Ukraine unermesslich leiden.

Verdrängen hilft nicht, es würde vielmehr schaden. Den klaren Blick auf die Wirklichkeit zu scheuen, würde auch nicht dem Charakter dieser Schule entsprechen, die der Welt zugewandt ist, die den Anspruch hat, sich auch mit aktuellen Fragen offen auseinanderzusetzen und dabei auf Vielfalt, Toleranz und freie Meinungsäußerung zu setzen.

Ganz wichtig dabei ist ein gut entwickeltes Zusammengehörigkeitsgefühl, das die Deutsche Schule Moskau gerade in Krisenzeiten – wie schon während der Corona-Pandemie – immer geprägt hat: Man kümmert sich umeinander, sorgt sich gemeinsam und freut sich gemeinsam. Die DSM lebt ein vielfältiges Miteinander, und das verbindet Schüler und Schülerinnen ebenso wie die Lehrkräfte und Eltern.

Mein Wunsch für Sie, hier in Moskau in diesen schwierigen Zeiten: Hüten und schützen Sie Ihr Miteinander und Ihre Sympathien. Lassen Sie sich Ihre Gemeinschaft an der Schule nicht beschädigen, Ihre Gemeinsamkeit nicht spalten, Freundschaften nicht kaputtmachen.

Und natürlich wünsche ich Ihnen auch, dass die schönen und anregenden Erlebnisse während des Schuljahrs ihren Platz im Gedächtnis finden. Seien es die Klassenfahrten nach Kasan und Susdal oder die Teilnahme an „Jugend musiziert“; sei es der Besuch im Bolschoi-Theater oder die Sportveranstaltung mit der russischen Partnerschule.

Mein großer Dank gilt allen, die die Deutsche Schule Moskau zu einem solch besonderen Ort machen: den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, dem Lehrerkollegium und allen Mitarbeitern, dem Schulverein und den vielen freiwilligen Förderern. Vielen Dank auch dem neuen Schulleiter, Peter Jigalin, der der Schule unter fordernden Umständen viele frische Impulse gegeben hat.

Den Abiturientinnen und Abiturienten unter Ihnen gelten meine Glückwünsche, und auch mein Respekt: Sie haben unter harten Bedingungen, zielstrebig und klug eine wichtige Etappe auf Ihrem Lebensweg geschafft: Alles Gute für Ihre Zukunft!

Ich freue mich auf viele Begegnungen im neuen Schuljahr 2022/2023!

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