-Es gilt das gesprochene Wort!-

Herr Stellvertretender Ministerpräsident Beloussow,

Herr Ministerpräsident Kretschmer,

Herr Professor Schwydkoy,

Frau Staatssekretärin Manilowa,

Frau Direktorin Tregulova,

Frau Direktorin Ackermann,

Herr Libeskind,

Herr Görgen,

Exzellenzen, liebe Kollegen, liebe Gäste

In der Geschichte der Diplomatie kennen wir bedeutende Spaziergänge, aus denen wichtige, weltbewegende Initiativen entstanden sind.

Ihrer, Frau Trigulowa und Frau Ackermann, reiht sich ein: Zwei starke Frauen entwickeln bei einem Spaziergang in Indien eine gute Idee, ein Architekt aus New York bringt seine Gedanken dazu – das Resultat: diese wunderbare Ausstellung in Moskau und Dresden.

Welch ein schönes Beispiel für das Miteinander in unserer globalisierten Welt.

Miteinander und Vielfalt – darum geht es auch im Deutschlandjahr hier in Russland.

Seit September ist schon viel passiert: bereits gut 500 Veranstaltungen; große und kleine; in den Metropolen und in den Regionen; vieles virtuell, manches hybrid, und hoffentlich immer mehr auch reell.

Wir bringen viel Deutschland nach Russland, zeigen unsere Kultur, Wissenschaft, die Exzellenz unserer Wirtschaft, und und und.

Wir wollen den Menschen Deutschland nahebringen, unser Land so wie es ist.

Wir wollen kein Idealbild zeichnen, sondern die Vielfalt zeigen: die Vielfalt der Kultur ebenso wie die Vielfalt der Meinungen, des Diskurses, der respektvollen, toleranten Suche nach den besten Lösungen.

Wir wollen Begegnungen ermöglichen, zwischen Deutschen und Russen, die so wichtig sind wegen unserer schwierigen Vergangenheit, und wegen unserer Zukunft: weil wir die großen Zukunftsaufgaben werden gemeinsam angehen müssen.

Vielfalt, Dialog, Gemeinsamkeit – Das ist auch der Wesenskern dieser Ausstellung.

Sie zeigt eine Epoche, in der die politischen Umstände hier wie dort einengend waren, Sie zeigt, wie nahe sich die Künstler waren in ihren „Träumen von Freiheit“, wenn sie Unfreiheit fühlten.

„Träume von Freiheit“. Dies ist eine grandiose Ausstellung über eine wichtige Epoche Europas – und dies ist mehr als eine Ausstellung über das Damals.

Denn das Thema berührt nicht nur die Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und Zukunft.

Die Ausstellung zeigt das damalige Miteinander, die Ausstellung ist ein Stück heutiges Miteinander im Kulturbereich. Diese Ausstellung ist ein guter, ehrlicher Dialog zwischen Russland und Deutschland, ein europäischer Dialog.

Ich wünsche mir, dass dies ausstrahlt auch auf andere Bereiche der deutsch-russischen Beziehungen, auch auf unser gemeinsames Verständnis von Europa – und auch auf unser gemeinsames Verständnis von Freiheit.

Leider gibt es aktuell viele, zu viele Themen zwischen uns, die brisant sind und bei denen wir uns große Sorgen machen. Die Bundeskanzlerin hat dies gerade erst wieder angesichts der Situation um die Ost-Ukraine, und im Hinblick auf den Umgang mit Alexej Navalny klar zum Ausdruck gebracht.

Klarheit im Dialog: Wenn wir unsere Sorgen offen und klar ansprechen, dann weil wir wollen, dass Gemeinsamkeit funktioniert.

Als Botschafter bin ich sehr stolz auf diese Ausstellung.

Ich danke der Tretjakow-Galerie, den Staatlichen Sammlungen Dresden, Ihnen Herr Libeskind: gemeinsam haben sie eine Weltklasse-Ausstellung geschaffen.

Ich danke Ihnen, Herr Ministerpräsident Kretschmer für die Unterstützung des Freistaates Sachsen und Ihr Engagement. Schön, dass Sie nach Moskau gekommen sind.

Ich danke meinem Kollegen aus dem Auswärtigen Amt Andreas Görgen, der heute auch hier ist, für dieses wichtige, starke Projekt unserer Kulturpolitik.

Ich danke allen russischen Partnern für die gute Zusammenarbeit, viele haben sich mit viel Herz dafür eingesetzt.

Ich möchte es so sagen: Diese Ausstellung ist ein grandioses Beispiel eines Kulturdialogs auf höchstem Niveau.