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Grußbotschaft von Botschafter von Geyr zur Eröffnung der Ausstellung „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“

09.11.2020 - Rede

am 10.11.2020 in der Eremitage in St. Petersburg

Videogrußbotschaft von Herrn Botschafter von Geyr zur Eröffnung der Ausstellung „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“ am 10.11.2020 in der Eremitage in St. Petersburg

Liebe Freunde aus Russland und Deutschland der Kultur,

auch seitens der Deutschen Botschaft in Russland möchte ich mich sehr herzlich bedanken bei allen, die dazu beigetragen haben, dass diese ganz außergewöhnliche Ausstellung in schwierigen Zeiten unter schwierigen Umständen stattfinden kann.

Auch in schwierigen Zeiten ist es möglich, gemeinsam Großes zu schaffen.

So wie ein derartiges Vorhaben Gemeinsamkeit zur Voraussetzung hat, so schafft es auch weitere Gemeinsamkeit. Unsere Museen werden noch enger kooperieren, auch die Wissenschaftler, der Katalog zeigt dies sehr eindrucksvoll.

Das Thema ist faszinierend. Eine Epoche, die uns in einen großen gemeinsamen geographischen Raum führt, der uns auf sehr ähnliche Weise geprägt hat. Ja, wir sind Deutsche, Russen und viele andere gemeinsam Erben dieser Epoche. Es geht um ein Stück gemeinsame Geschichte.

In jüngerer Zeit war die gemeinsame Geschichte von Deutschen und Russen eng und interessant, fruchtbar und auch schwierig, ja, ganz besonders im vergangenem Jahrhundert auch leidbringend. Was auch dazu geführt hat, dass viele der Ausstellungsstücke viele Jahrzehnte nicht gezeigt und erforscht werden konnten.

Kluge Kulturpolitik und das große Engagement der deutschen und russischen Museen haben trotz dieser politischen und auch rechtlichen Schwierigkeiten es geschafft und Wege gefunden, dass wir uns heute an diesem einzigartigen Kulturerbe gemeinsam freuen können. Dass getrennte Objekte erstmals wieder gemeinsam gezeigt werden, zu denen Menschen gebracht werden, ist ein großer Moment. Und vielleicht kann dies auch inspirierend wirken in die Politik hinein.

Kultur zu den Menschen bringen, das will auch das Deutschlandjahr in Russland, das vor wenigen Wochen begonnen hat und das bis weit in das kommende Jahr hinein dauern wird. Es wird viel Deutschland nach Russland bringen und unsere heutige Ausstellung ist ein erster großer Höhepunkt dieses Deutschlandjahres.

Dass es sich dabei um einen Blick auf ein Europa ohne Grenzen handelt, passt besonders gut. Denn Europa verbindet unsere beiden Länder, Deutschland und Russland. Auch heute im Europarat, dessen Vorsitz Deutschland in wenigen Tagen übernehmen wird. Und auch im Engagement in und mit der Europäischen Union.

Gerade erst haben wir in Moskau in einer Konferenz uns mit deutschen und russischen Experten Gedanken gemacht über, ja, wir haben mit sehr klarer Sprache über die aktuellen Schwierigkeiten zwischen der EU und Russland gesprochen, aber auch über die Notwendigkeit, unserem Verhältnis langfristig Perspektive zu geben, ihm strategische Tiefe zu geben.

Diese Ausstellung zeigt uns ein Leid vergangener Epoche, aber sie zeigt auch ein gutes Stück Gegenwart und in gewissem Sinne auch einen Einblick in die Zukunft.

Ich wünsche nun allen viel Freude mit dieser grandiosen Ausstellung.

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