Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Präsentation des Buches „SibLAG NKWD. Die letzten Briefe des Pastor Wagner“

Botschafter von Geyr bei seinem Besuch des GULAG Geschichtsmuseums

Botschafter von Geyr bei seinem Besuch des GULAG Geschichtsmuseums, © Deutsche Botschaft Moskau

07.09.2020 - Artikel

Auf der der Internationalen Moskauer Buchmesse wurde am 05.09.2020 das Buch „SibLAG NKWD. Die letzten Briefe des Pastor Wagner“ des Autors Alexander Makeev präsentiert. Botschafter von Geyr eröffnete die Präsentation mit einem Grußwort.

Das GULAG Geschichtsmuseum
Das GULAG Geschichtsmuseum© Deutsche Botschaft Moskau

In diesem Buch wird das Schicksal des Pastor Wagners von der Katharinenkirche auf der Wassilii-Insel in St. Petersburg beschrieben, der 1937 dem großen Terror von Stalin zum Opfer gefallen war. Woldemar Wagner war der letzte Pastor der ältesten lutherischen Gemeinde Russlands, die mit ihm endete.

Das Buch konnte dank der Kooperation von Deutscher Botschaft Moskau, GULAG Museum und Stiftung „Verewigung der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen“ nach dreijähriger Forschung Makeevs herausgegeben werden.

Die politisch religiösen Verfolgungen, Verbannung nach Sibirien und willkürliche Verhaftungen und Hinrichtungen stürzten damals das ganze Land in Angst und sollten Gedanken an Widerstand gegen Stalins politischen Kurs ersticken. Zeitgleich wurde auch in Deutschland mit ähnlichen und noch schlimmeren Methoden ein furchtbarer Terror erst gegen seine eigene Bevölkerung und später gegen seine Nachbarvölker betrieben. Dies verpflichtet Deutsche zu einer Sensibilisierung gegenüber Verfolgung und Unterdrückung. Als Lehre folgt, dass die Menschenwürde die Leitschnur des Lebens in Deutschland und Verpflichtung für alles Handeln der deutschen Politik sein muss.

Bei seinem Besuch des GULAG Geschichtsmuseums Moskau am 31.10.2020 anlässlich der Buchpublikation, waren sich daher Botschafter von Geyr und Direktor Romanow über die Notwendigkeit von Gedenken und historischer Aufarbeitung von Repressionen und Unrecht einig, um diesen entgegenzuwirken und künftigen Generationen eine Wiederholung der Geschichte zu ersparen. Mit historischer Aufarbeitung soll zugleich auch Versöhnung ermöglicht und ein Beitrag zur Wiederherstellung der Würde der Opfer getan werden. Wir hoffen daher, dass das gemeinsamen deutsch-russische Buchprojekt daher viele Leser und eine gute Aufnahme findet.

nach oben