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Deutsch-Russische Wirtschaftskooperation fit für die Zukunft machen: Botschafter von Geyr und Minister Reschetnikow diskutierten den Stand und die Perspektiven der bilateralen Zusammenarbeit

Botschafter von Geyr und Minister Reschetnikow

Botschafter von Geyr und Minister Reschetnikow, © Deutsche Botschaft Moskau

10.09.2021 - Pressemitteilung

Russland habe Interesse an der Zusammenarbeit mit Deutschland im Bereich der Nutzung von Wasserstoff zur Energiegewinnung und sei bereit, Wasserstoff für den weiteren Transit in andere europäische Länder zu liefern, erklärte der russische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Maksim Reschetnikow, bei einem Treffen mit dem außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, Géza Andreas von Geyr, am 9. September.

Maksim Reschetnikow unterstrich das hohe Potential Russlands im Bereich Wasserstoff und verwies dabei auf die entsprechende Strategie, die im August verabschiedet wurde. Geplant sei, Wasserstoff in andere Länder zu exportieren. „Wir betrachten Deutschland als einen der vielversprechendsten Partner und sind bereit, künftige Lieferverträge, ihr Format und die Anforderungen bezüglich der Wasserstoffproduktion zu diskutieren. Wir sind an gemeinsamen Projekten beim Ausbau der Transportinfrastruktur in Russland interessiert mit dem Ziel, Wasserstoff nach Deutschland und dann weiter in andere europäische Länder zu exportieren“, so Reschetnikow.

Russland sei bereit, zusammen mit Deutschland und anderen Staaten an der Entwicklung und Lokalisierung von Wasserstofftechnologien zu arbeiten, ergänzte der Minister.

Der Botschafter unterstrich das große deutsche Interesse am Dialog mit Russland, gerade zu Wasserstofffragen. „Die Art und Weise, wie wir unsere Energie erzeugen, wird sich in den nächsten Jahren dramatisch verändern. Wir wollen den Wandel gemeinsam mit unseren Partnern gestalten und suchen hierzu eine enge Abstimmung auch mit Russland“. „Zentral ist“, so Botschafter von Geyr, „dass wir Energiepolitik und Klimapolitik zusammen denken“.

Im Rahmen ihres Treffens sprachen Maksim Reschetnikow und Géza Andreas von Geyr auch über die wirtschaftliche Wiederbelebung in beiden Ländern nach dem pandemiebedingten Abschwung. In beiden Ländern sei eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau zu beobachten. „Es ist uns gelungen, nicht nur unsere Handels- und Wirtschaftsbeziehungen aufrecht zu erhalten, sondern bereits in diesem Jahr den bilateralen Warenumsatz um ein Drittel zu erhöhen und neue gemeinsame Projekte anzustoßen“, so der Wirtschaftsminister. „Potenzial sehe ich vor allem bei der gemeinsamen Entwicklung klimafreundlicher und energiesparender Technologien, im Gesundheitsbereich und bei der Digitalisierung“ resümierte Botschafter von Geyr.

Um weiter voranzukommen, sei ein intensiverer Austausch in den Dialogforen notwendig, so Reschetnikow. Ein solcher Austausch trage bereits konkrete Früchte. „Im Rahmen des Deutsch-Russischen Wirtschaftsrates haben die Unternehmen die Frage der obligatorischen 14-tägigen Quarantäne für die mit dem russischen Vakzin geimpften Personen angesprochen, die in unser Land einreisen. Ich kann berichten, dass diese Pflicht abgeschafft wird“, sagte der Minister.

Der Minister erinnerte an das laufende deutsch-russische Themenjahr „Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung“. Momentan sei man dabei, über eine Konferenz zu Schlüsselfragen der bilateralen Zusammenarbeit nachzudenken, zu denen auch solche Bereiche wie Innovationen, Energie, Klima und Förderung der KMU gehörten.

„Das Themenjahr ist das Dach über die zahlreichen deutsch-russischen Initiativen zu Nachhaltigkeitsfragen. Es geht also um Zukunftsthemen und damit um ein Herzstück der zukünftigen Beziehungen unserer Länder, unserer Unternehmen und der Menschen.

Dutzende Projekte sind in diesem Jahr umgesetzt worden. Bei der Halbzeitveranstaltung wollen wir Bilanz ziehen, Anstöße für weitere Initiativen entwickeln und erfolgreiche Vorhaben, wie die “1000 Praktika„ vorstellen“, so der Botschafter. „Dieses Projekt verdeutlicht, dass die deutsche Wirtschaft bereit ist für eine Investition in die gemeinsame Zukunft“. Anlässlich des Themenjahres stellen die in Russland engagierten deutschen Unternehmen 1000 jungen Russinnen und Russen Praktikumsplätze zur Verfügung.


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