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Ein Blick durch die Berliner Mauer in Moskau

Tatyana Ludanik Fragment der Berliner Mauer – Ende der Teilung Deutschlands und Europas 1990

Tatyana Ludanik „Fragment der Berliner Mauer – Ende der Teilung Deutschlands und Europas 1990“, © Ludanik.com

08.10.2020 - Pressemitteilung

10. Oktober 2020 bis 9. November 2020 in Muzeon

Kunstwerk „Fragment der Berliner Mauer – Ende der Teilung Deutschlands und Europas 1990“ stellt ein Stück Berliner Mauer dar, Symbol und Synonym für die deutsche und europäische Spaltung im Kalten Krieg. Am 9. November 1989 fiel sie dank der mutigen Menschen in der DDR, die für demokratische Reformen und Freiheit auf die Straße gegangen waren. Dieser Prozess hat eine zutiefst europäische Dimension, weil dem Mauerfall einerseits zahlreiche couragierte Schritte in Ungarn, Polen, der damaligen Tschechoslowakei und anderen Ländern am Eisernen Vorhang vorangegangen waren. Andererseits eröffnete der Mauerfall die Chance, die deutsche und europäische Spaltung zu überwinden und ein neues Kapitel der politischen Geschichte Europas und der Welt zu öffnen.

Tatyana Ludanik
Tatyana Ludanik© Deutsche Botschaft Moskau

Ohne Moskau wäre die Deutsche Einheit so nicht gelungen, die damalige Sowjetunion hatte einen entscheidenden Anteil daran, dass die Einheit friedlich und im Konsens stattfinden konnte. 30 Jahre danach nähert sich eine russische Künstlerin, die zum damaligen Zeitpunkt noch ein Kleinkind war, dem Thema und schafft einen sensiblen Bezug zum Heute. Tatyana Ludanik setzt mit dem „Mauerriss“ ein interaktives Konzept um. Der Besucher soll angeregt werden, das Kunstwerk zu erfahren, es zu berühren, die trennende Wirkung einer Mauer emotional zu spüren, die Mauer zu durchqueren und beide Seiten zu betrachten. Auf der Vorderseite ist eine graue Mauer zu sehen, die durch den Riss, der durch sie hindurch geht, ihren angsteinflößenden Charakter verloren hat. Das Kunstwerk lädt ein, durch die Mauer hindurchzugehen. Auf der Rückseite werden Stationen der emotionalen und geschichtlichen Nähe, die die Menschen in Deutschland, Russland und Europa miteinander verbinden, sowie des deutsch-russischen und europäisch-russischen Miteinanders aufgezeigt, wie es über die vergangenen Jahrzehnte möglich war und ist.

Der Schriftzug auf der Vorderseite des Mauerstücks „The world is too small for walls“ ist eines der bekanntesten Graffiti der Berliner Mauer und bleibt auch heutzutage in vielerlei Hinsicht sehr aktuell, da uns weltweit noch immer viele reale Mauern und Mauern in den Köpfen trennen.

Das Kunstwerk wurde von der Deutschen Botschaft Moskau im Rahmen der deutschen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union und zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit initiiert und in Auftrag gegeben. Es wird am 10. Oktober 2020 im Muzeon der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Kunstwerk ist bis zum 9. November, dem Tag des Mauerfalls, zu besichtigen, zu erfahren, zu erfühlen. Am Abend des 9. November wird das Mauerstück „abgerissen“.


Tatyana Ludanik studierte graphisches Design am Moskauer Institut für Kunst und Industrie, Theater-Design an der britischen High School of Art and Design sowie Wirtschaft an der MGU. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien. Ihre Kunstwerke variieren stark von großformatigen Kunstobjekten im öffentlichen Raum, Installationen, Videokunstwerke bis hin zu Kostümdarstellungen. Ihre Kunst konnte u.a. bereits in Moskau (Skolkowo, Gorki-Park, Aviapark), Sotschi, Frankreich und Norwegen bewundert werden.

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